OH HEINRICH!

Mein Heinrich Dein Heinrich

Es war einmal ein einfacher Schuhverkäufer namens Heinrich Blaubart, der sich nichtsahnend auf eine Parkbank inmitten des Englischen Gartens setzte, weil es sich eben so ergeben hatte. Aus dem Augenwinkel entdeckt er eine junge, wunderschöne Frau, die er in den nächsten beiden Stunden küssen, heiraten und wieder verlieren würde. Und auch sonst verlief seine folgende Woche nicht sonderlich erfreulich.
 
Trotz oder vielleicht gerade wegen seiner simplen Art liegt Heinrich eine Frau nach der anderen zu Füßen. Bereits bei seinem Anblick verschlägt es ihnen den Atmen, wenn er anfängt zu sprechen, setzt ihr Herz für einen Moment aus und wenn er sie dann küsst, wird ihnen schwarz vor Augen – ganz so als hätte er ihnen wieder und wieder den Kopf gegen den Steinboden geschlagen.
 
Die Frauen in Heinrichs Leben einigt ihr Wunsch nach einer Liebe über die Maßen – und wer wäre da besser als Projektionsfläche geeignet als Heinrich, der etwa so viel Tiefe wie ein blankes Blatt Papier besitzt? In schwindelerregendem Tempo tanzen sich die Figuren tiefer in ihre Fantasien hinein, bis ihnen nichts bleibt als das tragische Ende, das bereits so viele Liebespaare im Laufe der Literaturgeschichte ereilte. Denn wer bedenkt im Rausch der Liebe schon, dass es im Märchen um Aschenputtel und ihren Prinzen vor der Erfüllung heißen muss:
 
Ruckedigu,
Ruckedigu,
Blut ist im Schuh.

Die Dramatischen Gestalten präsentieren mit „OH HEINRICH!“ ihr neues Stück, das sich durch die unvergleichlich gewöhnlichen Charaktere, deren dramatisches Aufeinandertreffen und die dazugehörigen absurd-komischen Dialoge auszeichnet.

Zum ersten Mal werden dazu die Schauspieler in der Mitte des Raumes von Zuschauern eingekreist, ohne Möglichkeit jemals wirklich die Bühne zu verlassen. Zusätzlich wird eine Vielzahl der Szenen von drei Paaren simultan in verschiedene Richtungen gespielt, sodass jeder Zuschauer seine ganz eigene Version des Stücks erleben wird. Der Text basiert frei auf Dea Lohers Werk „Blaubart – Hoffnung der Frauen“, das wiederum vom französischen Märchen des frauenmordenden Blaubart inspiriert wurde.

Das Stück wird unter der Leitung der erfahrenen Regisseurin Alexandra Ranner aufgeführt. Jonathan Specht gibt an ihrer Seite sein Debüt in der Regie. Auf der Bühne sind neben Alex Ranner auch Ella Fembacher, Helena Heidelmeyer, Lisa Kauck, Maggie Kellermann und Merlin Kornherr zu sehen.

Die Premiere fand am 09. Januar 2020 im Gleis 1, Lohhof, statt, mit weiteren Aufführungen am 10.-12. Januar.

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