Die Dramatischen Gestalten e.V. sind eine im Jahr 2013 gegründete Amateurtheatergruppe, die unter der Leitung der Regisseurin Alexandra Ranner 2017 für „Die Akte Noether: Wirrheit oder Pflicht?“ neu gecastet und immer wieder durch neue Mitglieder ergänzt wurde. Die Gruppe setzt sich hauptsächlich aus Studenten der Münchner Universitäten zusammen. Ein Großteil der Mitglieder spielte schon in der häufig ausgezeichneten Theaterwerkstatt des Carl-Orff-Gymasiums Unterschleißheim.
Wir fokusieren uns auf qualitativ hochwertige Stücke, die auf Körperlichkeit, große Bilder, viel Spielfreude und die Nähe zum Zuschauer setzen. Dabei wollen wir uns nicht auf ein Genre oder Form des Theaters festlegen, sondern experimentieren mit den verschiedensten Ausprägungen.
Zuletzt war das in den Stücken „Des Bettlers Oper“, „not just sad.“ und „OH HEINRICH!“ zu sehen.
Die Komödie „Des Bettlers Oper“ – nach Vorlagen von Brecht und Gay – war neben dem Schauspiel des 17 Personen starken Casts gespickt mit Live-Musik, Gesang und eigens choreografierten Tanz. Das zweistündige Spektakel wurde mit moderner Musik und einer Vielzahl an eigenen komödiantischen Einfällen, aber auch mit großem Aufwand in Technik und Köstum zum absoluten Publikumsliebling. Das Aufeinandertreffen von den Untergrundgrößen Peachum und MacEve, die genauso wie viele andere Rollen nicht durch Schauspieler des „Original“geschlechts besetzt waren, konnte an zwei Spielstätten über 13 Aufführungen insgesamt knapp 1000 Zuschauer begeistern.
Im krassen Gegensatz dazu stand das stellenweise autobiographische Drama „not just sad.“. Aufbauend auf Sarah Kanes „4.48: Psychose“ schrieb Alexandra Ranner das Stück selbst. Dazu baute sie das Stück um eigene Texte und das Album „Insight“ von der Münchner Band „Illusive Light“, das über den Textfragmente einen ganz neue Ebene aufspannt. Das Stück brillierte mit der abstrakten und gleichzeitig nahbaren Darstellung von Gedanken und Gefühlen einer Person mit Depressionen und der ausdrucksstarken Körperlichkeit, die das Schauspielensemble auch in der Abwesenheit von Requisite und Bühnenbild zu eindrucksvollen Bildern zusammenfügte. Das Stück konnte über 500 Zuschauer im Gleis1 und der Pasinger Fabrik in seinen Bann ziehen.
Mit „OH HEINRICH!“ – frei nach „Blaubart – Hoffnung der Frauen“ – wagte sich die Gruppe an ein ganz neues Format: 6 Schauspieler auf 3 Sofas, die von Zuschauern umringt sind. Das Stück fesselte die Zuschauer durch seine rasanten Geschichten von den vielschichtigen Frauen, die sich Hals über Kopf in ihre Vorstellung von Liebe stürzen. Ihr Gegenspieler? Heinrich, ein Mann, der characterfreier nicht sein könnte. Die Schauspieler wechseln von Szene zu Szene untereinander die Rollen, nahtlose Übergänge und eine pointierte Musikauswahl halten das Tempo hoch und dem Zuschauer in Atem. Auch hier waren 3 der 4 Vorstellungen im Gleis 1 restlos ausverkauft, der Jubel der Zuschauer groß.
Damit auch in Zukunft zweimal im Jahr ambitionierte und erfolgreiche Projekte reibungslos durchgeführt werden können, haben wir uns im Juli 2018 entschlossen, einen Verein zu gründen. Am 15.02.2019 wurde dieser offiziell im Vereinsregister München eingetragen und verfolgt durch die Förderungen von Kunst gemeinnützige Zwecke
Auch ist die Zusammenarbeit mit anderen Theatergruppen, Künstlern und Spielstätten für die nächsten Jahre geplant, um sich noch besser in München und Umland vernetzen können. Falls Interesse besteht, kontaktiert uns einfach!